Der Bunkerstollen (Unterland)
Über das Schicksal einer Insel: Eine Ausstellung in einem ehemaligen Bunkerstollen über Helgoland im 20. Jahrhundert – Hochseefestung seit 1890, Bunker, Bomben, U-Boote, Zwangsarbeit, Zuflucht, Rückkehr und Wiederbeginn
Helgolands Unterwelt erreichte am Ende des Zweiten Weltkriegs eine Länge von fast 14 Kilometer. Während des Ausbaus der Insel zur Seefestung begann das Militär schon bald nach 1890 und dann wieder vor dem Zweiten Weltkrieg, Stollen und Versorgungsanlagen in den mächtigen Helgoländer Felsen zu schlagen oder zu sprengen.
Darin errichtete man Munitionsdepots, Vorratskammern, Küchen, Soldatenunterkünfte, Toiletten oder Sanitätsräume, sogar ein eigener Operationssaal gehörte zu der Ausstattung. Diese Tunnel und Räume sind bis auf wenige Abschnitte während der Bombardierungen im Zweiten Weltkrieg und den Sprengungen bis 1952 zerstört worden.
Auf eigene Faust können Besucher im Unterland einen eindrücklichen Ort erkunden und zugleich in die spannende Geschichte der Insel im 20. Jahrhundert eintauchen. Im Bunkerstollen am Fahrstuhl zum Oberland im Lung Wai wird in moderner Form und mit neuen Medien das Schicksal Helgolands erzählt: Man gewinnt eine anschauliche Übersicht über Themen wie Hochseefestung, Bunkerbau, Zwangsarbeit, Bombardierung, U-Boote, Zuflucht, Mitläufertum und Widerstand in der Bevölkerung, aber auch der Wiederaufbau seit 1952, dem „Wunder“ und den Perspektiven Helgolands.
Der knapp 200 Meter lange, baulich gesicherte Stollen enthält zahlreiche Infotafeln, Animationen und zeitgenössische Objekte. Außer diesem Bunkerstollen ist lediglich der Zivilschutzbunker aus der Zeit von 1940/1941 im Oberland im Rahmen von Führungen zu besichtigen. Beide Orte bieten einen spektakulären Einblick in die dramatische Historie von Deutschlands einziger Hochseeinsel!